Abenteuer Ungarn: Verrücktes, lustiges und fruchtifizierendes von einem deutschen Tiermedizin-Studenten in Budapest - Kann das sehen?

30 október 2006

Ich hab mal wieder gebügelt

Ich hab mal wieder gebügelt, glaube das zweite Mal seit ich hier bin. Ich hatte einfach die Schnauze voll vom lernen und da sucht man sich ja tausend Sachen die man machen könnte. Fernsehen ist da schlecht, weil unproduktiv und man bekommt ein schlechtes Gewissen. Also hab ich mal meine Hemden selbst gewaschen und gebügelt. Das Ergebniss war auch ehr pasabel, daher geh ich das nächste mal wohl wieder zur Reinigung ;-)

29 október 2006

Obskure Perücken

Gerade, beim nächtlichen Spaziergang mit dem kutya Hund, ganz viele Leute mit obskuren Perücken gesehen. Was ist los?

27 október 2006

7. Klasse

Heute waren wir alle mal wieder in der siebten Klasse. Im Histologie-Praktikum gings um die männlichen Geschlechtsorgane. Da kamen dann so tolle Sprüche wie: Sie haben alle sehr schöne Penise gezeichnet. oder auch sehr schlecht: Kann ich mal dein Penis sehen? Wir hatten sehr viel Spass, aber normal war das nicht. Was will man aber auch erwarten? Alle waren so oder so schon völlig durchn Wind, denn allen fehlt seit gestern Vox.

26 október 2006

Anwesenheitspflicht

Mit ihrer Anwesenheit haben sies auch hier. In Praktikas wird die Anwesenheit ja schon immer kontrolliert, ist ja auch völlig ok. Man darf höchstens drei mal fehlen und muss über versäumte Praktikas eine extra Prüfung ablegen, oder in Histologie die gemalten Bildchen in einem Nachholpraktikum anfertigen. In Biochemie und Physiologie darf man jetzt sogar nur einmal fehlen, und auch nur mit Attest, sonst wird das Semester nicht anerkannt. Bliblablub. In den Vorlesungen gibts jetzt in den Fächern wo die Beteiligung ehr gering ist, stickprobenhafte Anwesenheitskontrollen. Und man muss sagen die Trefferquote ist echt gut, teilweise fehlen 50% der überprüften Personen. In anderen Fächer ist nur quasi Anwesenheitspflicht, die sind gut besucht, viele aus dem einfachen Grund weil man sonst kein Skript hat. Andere damit man weiß was wichtig ist und was nicht, wenn es beim Pferd 8000 Lymphknoten gibt ist man druchaus froh wenn der Prof hundert aufzählt und sagt den Rest müsste man nicht lernen, denn zu den Lymphknoten der Tiere gibt es doch tatsächlich ein ganzes Buch. Aber was jetzt in Futtermittelkunde abgeht das schlägt echt alles. Da wir zwischen zwei Vorlesungsstunden immer eine kurze Pause machen, und man diese Pause ja dafür nutzen könnte abzuhauen, wird vor und nach der Pause die Anwesenheit ALLER kontrolliert. Wenn das alles wäre ginge es ja fast noch, doch dann kommts, wenn man beim quatschen erwischt wird gibts nen Eintrag ins Klassenbuch. In welchem Kindergarten sind wir den hier? Der Prof tut sich doch selber keinen Gefallen mit dem ganzen Zirkus. Wenn er will das es ruhig ist dann soll er doch keine Anwesenheitspflicht machen, dann kommen auch nur die Leute die es interessiert. Oder er machts wie in Biochemie, da ist die Vorlesung wirklich gut, trotz totlangweiligem Stoff kommt keine Langeweile rüber, weil der Prof einfach gut ist. Letzte Vorlesung hat der Futtermitteltyp aber alles bisher dagewesene überboten. Jemand war ganz brav da, und war auch schön ruhig, hat also nicht gestört, doch hat er wärend der Vorlesung Walkman gehört, deswegen ist er als fehlend eingetragen worden. Ja hallo? So macht sich der Typ doch nur noch mehr lächerlich, glaubt der ernsthaft dass dies für Respekt unter den Studenten sorgt?

Etwas schreckliches ist passiert

Ich habe kein Vox mehr. Das geht ja mal gar nicht. Ein drittel meiner Fernsehsender einfach so weg. Was soll das bitteschön? Muss ich mir jetzt doch öfters die Stierkampfübertragungen auf TV-Espana anschauen? Oder doch lieber den Plan umsetzten den wir heute in Propädeutik augearbeitet haben, wir klauen uns einen Panzer (so wie das hier am Montag auch schon passiert ist...) und machen ordentlich Radau?

25 október 2006

Vorsicht Streberfalle!

In unserem Physiologie-Script sind ein paar Streberfallen drin. Es wir einem etwas erzählt, dass dasunddas genau soundso wäre. Doch was ist denn eigentlich dasunddas, das wird einem nicht erklärt. Wenn man ein guter Streber ist guckt man das natürlich sofort nach, doch obacht, muss man gar nicht, meist keine zehn Seiten später wird einem dasunddas dann erklärt, wenn man dann wieder zehn Seiten vorblättert versteht man auch was da stand. Super Sache.

24 október 2006



Sieht nach nix aus, nervt aber doch beträchtlich. Gestern noch schön ne Runde geheult. Die haben hier echt jede Menge davon verbraucht. Auch zum Einsatz kam Paprikagas, klar, wir sind hier ja auch in Ungarn ;-) Dazu kann ich euch leider keine Strukturformel liefern, die hab ich nicht rausbekommen, schade...

23 október 2006

Feiertag?

Heute ist hier ja Nationalfeiertag, der mit dem Loch in der Fahne, es war auch gut was los, so mit Tränengas und allem. Tränengas nervt überigens echt, ich war nicht soo nah dran, als ich mit dem Hund raus war, habs aber wohl gemerkt. Naja, ich lebe ja noch und so. Feiertag war jedoch nicht für unseren Anatomie-Prof, wir hatten heute um 17:30 Anatomievorlesung, weil es konnte ja nun nicht angehen dass die wegen irgendso einem dahergelaufenen Feiertag einfach ausfällt. Is klar, ne? Und weil Feiertag war, war er sogar echt mal sehr gut drauf, ich hatte damit gerechnet dass wir mindestens bis neun Uhr da sitzten, denn nach uns kam ja keiner mehr, da hatte er ja Zeit, aber Pustekuchen, schon um halb neun war er fertig. Unfassbar.

21 október 2006

der Winter kommt

Diese Woche wars hier echt saukalt, hab meine Winterjacke schon rausholen müssen. Und wie krass schnell es hier so kalt wurde, am Tag vorm Winterjacke rausholen bin ich noch mit T-Shirt zur Uni gegangen. Im Stadtpark konnte man gestern schon Schlittschuh laufen. Das ging heute dann nicht mehr, es ist wieder so schnell wärmer geworden wie es kälter wurde. Heute schon 20°C, nächste Woche 24°C angesagt. Herlich.

18 október 2006

Das Sauerland

Unendlich weite Weiden, die ein oder andere Kuh und viel, viel, viel Wald. Außerdem noch ein paar größere Städte, deutlich mehr Orte der Größenordnung "Kuhkaff". Von einigen vielleicht als "hinterwäldlerisch" verschrien, ist es doch ganz schön. Zu vergleichen mit New York, oder Tokio, eigentlich ist das Sauerland nämlich eine Großstadt, nur mit mehr Parks und ruhigeren Ecken.


Sauerländische Vokabeln

anbölken - laut beschimpfen, anschreien
"Hat der Alte gestern wieder gebölkt."

Balken, der - Dachboden, Speicher
"Häng die Schützenfestfahne aussem Balken."

beömmeln - sich über jemanden oder etwas amüsieren
"Über euren Menne könnt ich mich immer wieder beömmeln."

betuppen - betrügen
"Der Tünnes wollte mich glatt um 2 Mark betuppen."

Blagen - Kinder (meist Mehrzahl)
"Sach den Blagen, se solln nich son Krach machen."

Bollerkopp - ungehobelter lauter Zeitgenosse

Bömsken - Bonbon, Süßigkeiten

Bumms, der - große Schusskraft beim Fußball
"Der neue Stürmer hatten Riesenbumms auffen Schlappen."

dicke - a) Ausdruck für betrunken sein
dicke - b) im Sinne von reichlich
"Fünf Mann passen dicke innen Käfer."

Ette - Kosename für Frau/Freundin

Foffo - Geschwindigkeit
"Der kam mit nem Foffo umde Kurve geschmiergelt."

friemeln - zusammenflicken
"Der friemelt noch immer seinen ollen Käfer zusammen."

Wem gehörste? - Frage der Älteren an Kinder, welcher Familie sie angehören.

gezz - Ausssprache von "jetzt"

Graupe, die - Versager im Sport

groggi - müde, erschöpft sein
"Karl hatten ganzen Tach im Garten herumgewullackt, gezz isser groggi."

Heiermann, der - ein Fünf-Mark Stück

Hörnertee, der - auf Schützenfesten sehr beliebte Kräuterlikör [auch Hörnerbrause oder Hörnerwhiskey]

Kerr - drückt Erstaunen aus
"Kerr, hat der sich gestern einen hinter die Binde gegossen."

Killefitt - Unsinn, dummes Zeug
"Mach ja kein Killefitt, ich verlaß mich auf dich."

Klotschen - Holzschuhe

Knifte - Butterbrot, Stulle, Karo

lunterig - müde, abgespannt, schlapp; besonders nach anstrengender Arbeit oder kurz vor einer Grippe

Mauken - Füße
"Tu endlich deine Mauken vom Tisch."

Nuckelpinne - altes Auto

oppe sein - aufgebraucht, kraftlos

Oschi - großer Gegenstand

Pohlbürger - Jemand, dessen Familie schon seit Generationen an einem Ort wohnt

rammdösig - verrückt vor lauter Lärm und Gerede
"Von dem Gedudel wirste ja echt rammdösig."

rantern - Kinder, die längst schlafen sollten, verursachen immer noch laute Geräusche

röppen - feste ziehen, hin- und herbewegen

Schluffen - a) Pantoffel
Schluffen - b) Breitreifen
"Hat sich jetzt 195er Schluffen auffe Felgen gezogen."

Schlunz, der - unsauber aussehende, gammelig gekleidete Person

Schmacht, der - Hunger, Kohldampf

Schmackes - Elan, Schwung

schnäbeln - küssen

schnuppe/schnurzpiepe - egal sein
"Ist mir schnurzpiepe, wie du das schaffst."

Schochen - Beine, hauptsächlich Fußballerbeine

Spirenzken - Unagemessenes Tun
"Hör endlich mit den Spirenzken auf."

stramm - betrunken

strunkelig - leicht angetrunken

Tacken - ein kleines Stückchen mehr

Tinnef - Mist, Unsinn

Verdorri - feine Umschreibung für verdammt
"Verdorri noma, gezz hab ich mich schon wieder verhaun."

Wallachei - rückständige, unwegsame Gegend
"Wie sind mittem Jeep durche Wallachei gefahren, die Leute da machen echt das Licht mittem Hammer aus."

wämmsen - sich prügeln, hauen

woll - Allerweltswort, eines der meistgesprochenen Wörter im Sauerland, bekräftigt jeden Satz. Das sprachliche Erkennungszeichen der Sauerländer.

zugange sein - gerade mit etwas beschäftigt sein
"Hat er sein Auto schon gewaschen? - Nein, er is noch zugange."


Sauerländische Grammatik

Das "R" wird im Auslaut betonter Silben durch gleitendes "A" ersetzt. Gleichzeitig wird der Vokal gelängt.
dort - doat
Wurst - Wuast

Das "G" im Silben Auslaut wird als "CH" gesprochen.
steigt - steicht
Katalog - Kataloch
Tag - Tach
Genug - genuch

Neben obigen Aufweichungen gibt es auch Verhärtungen.
das - datt
Kopf - Kopp
Häuschen - Häusken

Artikel werden an Verhältniswörter oder Bindewörter angehängt.
anne Füße
ummen Hals
vonne Socken sein
weile Gegend da schöner ist

Der Genetiv existiert im Sauerland eigentlich nicht.
Meines Bruders Haus - Mein Bruder sein Haus, noch besser - ihm sein Haus
wessen - wem sein
dessen - dem sein

Das Wort "am" vor einem Verb drückt wie die englische "ing"-Form aus, dass eine Handlung andauert.
Es ist am plästern
Wir waren noch am pennen

"Dafür", "davon" und "dazu" werden auseinander gezogen.
davon hast du gar nichts - da haste garnix von
dafür kann er nichts - da kann er nix für

Für-/Eigenschaftswörter werden oft nicht gebeugt.
Zieh dir mal en sauber Hemd an
Im Urlaub hatten wir schlecht Wetter
Wat unser Mutter sagt, wird gemacht

Pronomen nach einem Verb werden direkt ans Verb angehangen und verkürzt.
da must du jetzt - da musse gezz
Kannst du das mal machen?- Kannze datma machen?
Das kriegst du nicht - Dat krissenich
Da sagst du was - Da sachste wat

Kausalsätze werden ungern mit "weil" und "dem" eingeleitet.
Ich habe kein Bier geholt, denn ich wußte nicht, daß ihr kommen würdet. - Ich hab kein Bier geholt, ich wußte ja nicht, datter kommt.
Er hat die Stelle als Meister bekommen, weil er die besten Zeugnisse hatte. - Er hat den Posten als Meister gekricht, er hatte ja die besten Zeugnisse.


Kam per Mail

16 október 2006

Sie werden weinen

Sie werden weinen, ganze Prüfungsperiode, wenn jetzt nicht passen auf! Sótonyi 2006

13 október 2006

Das erste Mal...

...war ich jetzt hier in Ungarn beim Frisör. Sonst bin ich immer nur in Deutschland zum Frisör gegangen. Aber ich dachte mir wenn man schon in einem Land seit einem Jahr lebt, könnte man doch auch da mal zum Frisör gehen. Bietet sich ja quasi an. Also den Frisör nach möglichst cooler Innenausstatung und möglichst jungem Personal ausgewählt. Alles in der Hoffnung dass man dort Englisch spricht, und eine Frisur produzieren kann die nicht allzu ungarisch aussieht. Das ist mir fast gelungen. Englisch sprach nur der Azubi, der hat mir die Haare gewaschen (vor und nach dem Schneiden) und hat mich auch gefragt wie ich die Haare denn gerne geschnitten hätte. Ausführung lag dann beim Chef, der konnte kein Englisch, also wurden meine Wünsche ihm ins Ungarische übersetzt. Dafür ist es auch echt gut geworden. Richtig zufrieden bin ich auch in Deutschland nie, dafür haben die es hier echt verhältnissmäßig gut hinbekommen. Und teuer wars auch nicht, acht Euro, dafür wurden mir die Haare zweimal gewaschen, geschnitten, Haarwasser rein (welches nach einer Mischung aus altem Opi und Hustenbonbons roch (irgendwann sagt man zu allem igén...)) und mittels Haarschaum und Wachs in Form gebracht. Gut, der Seitenscheitel den ich nu hab sieht ein bissel sehr scheiße aus, aber das kann man ja auch anders machen.

09 október 2006

Auf den Hund gekommen

Ich hab heute einen Hund bekommen. Wir saßen ganz unschuldig an der Uni rum als eine ungarische Oma mit einem Dalmatiner ankam, die wollte uns klarmachen dass dieser Hund im Park rumgelaufen wäre und ganz sicher einem deutschen Studenten gehört. Verstanden haben wir die nicht, aber eine Tierarzthelferin der Klinik hats uns freundlicherweise übersetzt. Als wir sagen dass das ja nu nicht seien könne, denn wir würden die Hunde von unseren Mitstudenten kennen ließ die den Hund einfach laufen und ist abgedampft. Wir haben dann den mal wieder eingefangen und die Helferin aus der Klinik hat uns gefragt ob wir uns mal um den kümmern könnten, denn Tierheim wäre ja wohl keine Alternative. Dann hätten wir den Hund wahrscheinlich auch bald aufm Seziertisch... Nunja, die hat uns dann freundlicherweise mal eine Leine für den Hund gegeben und ein Chiplesegerät geholt. Chip hat der Hund natürlich nicht gehabt. Und da die anderen beiden mit denen ich da saß schon eine Katze und nen Fretchen haben konnten die ihn nicht nehmen, so blieb der Hund also an mir hängen. Ich war dann mal im Sekreteriat und hab mir einen Zettel auf ungarisch schreiben lassen auf dem steht dass wir nen Dalmatiner gefunden haben. Der hängt jetzt im Park an ein paar Laternen und in der Uni am schwarzen Brett, hoffentlich meldet sich jemand.

Jetzt wirds auch hier kälter...

...für morgen sind nur noch 19°C angesagt.

08 október 2006

Puszta-Touri

Heute war ich einen Tag lang Tourist. Wir sind in die Puszta gefahren, schon früh morgens wurden wir in von Zuhause mit dem Kleinbus abgeholt und nach etwas mehr als einer Stunde Fahrt waren wir da, auf einem Gestüt mitten in der Puszta. Dort gabs dann erstmal eine Rundfahrt mit einer Kutsche, Zwischenstopp bei einem uralten Biobauernhof. Die Bäurin hat uns dann erst einen erzählt und wir haben uns das uralte Wohnhaus angesehen, anschließender Pflichtpunkt für Tiermedizinstudenten waren natürlich die Wollschweine und Zackelschafe, alte ungarische Haustierrassen. Sehr geile Viecher, besonders die Wollschweine waren echt toll. Da hab ich auch gleich mal Soveniers gekauft, handgemachte Seife aus allerlei Körperteilen der Wollschweine. Zurück mit der Kutsche zum Gestüt, dort die ungarischen Graurinder bewundert und viele Fotos von denen gemacht. Und schon kam das Highlight, die Pferdeshow. Verschiedene Kutschen, Zigeunerprimas, ungarische Post mit zehn Pferden und son kram. Die spielen hier sogar sowas wie Reise nach Jerusalem mit Pferden. Man reitet im Kreis bis jemand pfeift, dann muss man ganz schnell in die Mitte wo ein paar Baumstämme liegen, natürlich einer weniger als Reiter, jeder muss sich schnell auf einen draufstellen, wer über bleibt ist raus. Die Ungarn sind schon verrückt. Nach dem ungarischen Drei-Gänge-Menü gings dann auch schon wieder zurück nach Budapest. War ein schöner Tag, hat sich gelohnt.

07 október 2006

der Tag danach

Gestern ist unsere Party gestiegen, und ich würd sagen sie war ein voller Erfolg. Das Bier hat gereicht, Fleisch ist auch ein bissel was über, und keine größeren Schäden. Der Boden sah erwartungsgemäß aus wie Sau. Aber wenn 45 Personen schön feiern passiert das ja schon mal. Was dann auch schon mal passiert ist dass die Polizei kommt, so wars bei uns auch. Die waren aber sehr nett, konnten ein bissel deutsch: Ungarisch Polizei, machen Musik etwas under... Die Musik haben wir dann ein bissel under gemacht und schon waren die zufrieden. Waren warscheinlich froh dass sie nicht zum Parlament mussten...

Ein Jahr

Zur Jährung meines Budapestaufenthalts gibt es einen schönen Text von mir, sehr unstrukturiert, sehr lang, sehr schwer zu lesen, viel Spaß. Los geht's:

Ich bin kein Tourist. Jetzt wohne ich schon ein Jahr in Budapest. Eine Kommilitonin hat ein Shirt mit der Aufschrift I´m not a tourist, i life here oder so. Das find ich sehr cool. Am Anfang fand ich diese Person ja sehr bescheuert, inklusive ihrer Freundin, die von uns Frau Knüppelkuh genannt wurde. Doch sind die beiden sehr witzig wenn man sie ein bissel kennt, sehr humorvoll, allebeide. Zufällig heißen sie auch noch Kathrin und Steffi, aber dazu können die beiden ja recht wenig. Ähm, was wollt ich eigentlich sagen? Ach ja. Es war schon etwas komisch so plötzlich Zuhause auszuziehen und dann auch noch gleich so weit weg. Familie und Freunde zurück zu lassen. Keinen zu kennen. Noch nichteinmal eine Wohnung zu haben. Doch es hat sich gelohnt. Ich könnte jetzt diesen üblichen Auslandsquatsch erzählen, von wegen ganz neue Erfahrung, andere Kultur und so. Aber solche Leute nerven doch. So wirklich Ausland ist das ja auch nicht. Ich studiere hauptsächlich auf Deutsch, gerade mal zwei Fächer auf Englisch, und nix auf auf Ungarisch. Das ist doch nicht Ausland. Eine Wohnung hatte ich innerhalb eines Tages, probiert das mal in München. Das schwierigste an der Aufenthaltsgenehmigung war das Gebäude des Innenministeriums zu finden. Das ist nämlich wirklich sehr gut versteckt in einem Industriegebiet. Wahrscheinlich bekommt auch jeder die Aufenthaltsgenehmigung der das Gebäude findet, das ist quasi ein Test wie gut man in Ungarn klar kommt, schafft man das, schafft man alles. Für diejenigen die dieses Semester hier anfangen ist es schon einfacher, denn jetzt gibt es auf der Unihomepage alle Informationen die man braucht, klick, das wurde uns mal eben in zwei Sätzen mitgeteilt. Gut, im Supermarkt gibt es gelegentlich noch Probleme, aber praktischerweise kann man viele Produkte ja an der Packung auseinander halten (zum Beispiel Zucker und Salz) oder erkennt anhand der Bildchen was drin ist (Maggiefix, Müslisorten etc). Es war erstaunlich einfach Freunde zu finden, alle die hier sind, sind weit weg von Zuhause, alle brauchen Halt. Das ging hier echt superschnell, nach ein paar Monaten hatte man schon das Gefühl die Leute zehn Jahre zu kennen. Da geht das mit dem Heimweh dann auch. Nur wenige haben hier aufgehört weil sie Heimweh hatten. Richtig dolles Heimweh hatte ich nicht, ab und an mal so eine kurze Phase, aber nie über Tage hinweg. Bin ja auch recht oft in der Heimat, mein Zuhause ist jetzt schon Budapest, und nach zwei Monaten Sommer in Deutschland hat man sich schon auf Budapest gefreut. Viele die in Deutschland einen Studienplatz bekommen haben fanden das eigentlich dann doch nicht so gut, und sind hier geblieben, oder nur wehmütig weggezogen. In Deutschland ist auch vieles anders. Kein so schnuckeliger Kampus, keine festen Praktika-Gruppen, was es schwerer macht Freunde zu finden.
Ach ja, eins noch, ist ein bissel der oben erwähnte Auslandsquatsch, aber nur ein bissel. Es ist schon echt erstaunlich wie wenig man über Budapest, oder andere Ostblockstaaten weiß. Als ich hier hinzog wusste ich nur dass Budapest die Hauptstadt von Ungarn ist, dass die Donau hier durchfliest wusst ich nicht, welche Währung man hier hat, wusst ich nicht, Geschichtliches, nicht viel. Doch da geht es vielen nicht anders. Wie oft hab ich eMails mit den verrücktesten Orten bekommen, Bukarest, Rumänien und Bulgarien waren dabei noch die Spitzenreiter. Es ist doch echt erstaunlich, über den Osten weiß man irgendwie nicht viel. Ich inzwischen schon deutlich mehr, wenn man da wohnt kann man sich ja auch schlecht davor verschließen. Doch zurück zum Tourist, gesehen hab ich von Budapest erstaunlich wenig, man sollte doch meinen man würde in einem Jahr ne ganze Menge schaffen, doch die Touristenecken gehe ich meist nur an wenn Besuch aus Deutschland kommt, seltener mit Kommilitonen. Wie lange reden wir schon von einer Fahrt zum Ballaton, oder in die Puszta. Naja, immerhin hab ich die wichtigen Touriecken innerhalb Budapests geschafft, doch wenn man sich als Tourist Mühe gibt schafft man das in einer Woche, doch dann muss man ja nicht nebenbei auch noch mal eben Arzt werden. Man Stundenplan in diesem Semester ist auch der beschissenste von allen bisher. Jeden Tag um acht Uhr antreten, donnerstags ausschlafen bis zehn. An kurzen Tagen (Montag und Mittwoch) geht's bis 16Uhr, ja das ist kurz. Nervig ist der Dienstag, 21Uhr. Donnerstag geht's echt, denn trotz späterem Anfang nur bis 17Uhr. Freitag noch mal schön, 18Uhr, sehr blöd wenn man mal übers Wochenende nach Hause möchte. Round about vierzig Stunden Uni, doch dann muss ja noch schlafen, lernen, surfen, joggen, saufen, fernsehen, kochen, abspülen, putzen [in absteigender Priorität].

Konfuser Text, Gedankensammlung, über 800 Wörter, wers bis hier geschafft hat, herzlichen Glückwunsch, doch ich kann euch kein Gulasch dafür geben (sagt man so, hier, Ungarn halt).

04 október 2006

was ein Tag

Ich bin ja jetzt mal völlig fertig. Um 12Uhr haben wir uns getroffen um mal eben zusammen für die Party einzukaufen, jetzt bin ich wieder Zuhause. Wenn man so eine große Grillparty macht muss man echt einiges einkaufen. Es gab so einige Tiefs heute, die wir aber durch viel lachen dann wieder beendet haben, einige Sachen haben auch gut geklappt. Und wir haben gerade mal einen Einkaufwagen geklaut, für 20Forint war der aber auch echt geschenkt, ohne ihn hätten wir soviel Bier aber auch einfach mal nicht bis zum Taxi bringen können. Dem Taxifahrer haben wir dann auch noch mal einiges an Nerven gekostet. Und dann wars auch schon fast drei Uhr. Bis dahin hatten wir gerade mal das Bier organisiert. Der Rest lässt sich nicht zusammenfassen, sonst wärs teilweise auch peinlich... Und jetzt haben wir noch lange nicht alles, zum Beispiel können wir aktuell noch nix auf den Grill legen... Morgen also noch mal ein paar Stunden blau machen. So eine große Grillparty feier ich sicher nicht noch mal... obwohl die sicher sehr schön wird.

03 október 2006

Geburtstagsparty

Am Freitag feier ich zusammen mit ner Freundin unseren Geburtstag. Partyplanung ist ne schwierige Sache hier in Ungarn kann ich euch verraten. Das Bier müssen wir irgendwie mit dem Taxi oder so rankarren, Bänke irgendwie organisieren, Musik besorgen und so lauter Sachen die man in Deutschland mal eben schnell erledigen könnte. Doch wo gibts hier nen Getränkemarkt? Und dann haben wir auch noch das halbe Semester eingeladen, wenn alle kommen sinds fast 60, da reichen zwei Kisten Bier nicht so ganz. Nen Grill müssen wir auch noch kaufen. Morgen wird erstmal ab zwölf Uni blau gemacht, sonst schaffens wirs gar nicht mehr.

02 október 2006

TddE

Wir haben morgen nicht frei, denn den Tag der deutschen Einheit feiert man hier nicht sooo. Nur mal so am Rande. Dafür ist der 23. Oktober ein Feiertag, da wird an den Volksaufstand 1956 erinnert, was sicher auch schön wird. Am 15. März und am 20. August sind auch Nationalfeiertage. Da wird dann noch mal eben schnell an eine Revolte aus dem Jahre 1848 gedacht und der Szent István will ja auch gerne nen Feiertag, der ist dann zusammen mit der Feier der Staatsgründung

Das Dönertierchen

Heute mal so richtig beim lästern erwischt worden, das musste ja mal passieren. Wir haben eine neue Kommilitonin, diese Frau hat in Deutschland bei drei Versuchen ihre Zoologieprüfung nicht geschafft. Das bedeutet sie hat einen netten Brief bekommen worin sie darüber informiert wird dass sie zwangsexmatrikuliert ist, und nie wieder in Deutschland Tiermedizin studieren darf. Das ist natürlich bitter, zumal Zoologie nun echt nicht eine sooo schwere Prüfung ist. Naja, die arme heißt mit Nachnamen Doehner, da ist es bis zum Spitznamen natürlich nicht weit: Dönertier. Das Dönertier ist so hoch wie ein Döner und sieht auch sonst so aus... Um die Größe etwas zu kompensieren trägt es Schuhe mit, ähm, dickeren Sohlen, und nicht etwa schöne Buffalo-Schuhe, sondern noch schlimmere. Hinzu kommt eine etwas nervige Art. Das Dönertier ist also schon sehr beliebt. Gerne macht man darüber dann natürlich Witze. Sehr gut wars vorm Propädeutik-Praktikum, Thema sollte Fixieren von Tieren sein. Und wie fixiert man ein Dönertier? - Mit nem Spieß... Tja, ein bissel fies, aber nun ja, das Leben ist halt hart. Jetzt stand ich heute mit einem Kommilitonen vorm schwarzen Brett, dort hat das Dönertier einen Zettel aufgehangen, es hat seine Formelsammlung (wofür? k.A.) verloren, diese Zettel ist zu allem Übel auch noch ein Diddel-Zettel, na herzlichen Glückwunsch. Der Kommilitone kannte das Dönertier noch nicht, also hab ich es mal beschrieben, und schwups taucht es hinter mir auf, und naja, peinlich. Aber das ist auch typisch für das Dönertier, es taucht immer ganz plötzlich irgendwo auf und fängt an zu nerven. Mich wird es jetzt wohl nicht mehr so nerven, obwohl es mich doch am Anfang sooo witzig gefunden hat, wie sie ner Freundin erzählt hat. Das ist jetzt wohl vorbei, mit dem witzig finden. Es gibt wohl schlimmeres.