Abenteuer Ungarn: Verrücktes, lustiges und fruchtifizierendes von einem deutschen Tiermedizin-Studenten in Budapest - Kann das sehen?

09 március 2007

Tierschutz ist reiner Faschismus!

Diese Woche haben wir im Biochemiepraktikum die Regulation des Blutzuckerspiegels untersucht. Dazu hatten wir ein paar Kaninchen. Diesen wurde Blut abgenommen, und dann Insulin, Adrenalin oder G-Lösung gespritzt, danach wieder Blut abgenommen. Der Blutzuckerspiegel der beiden Proben wurde dann verglichen. Aber wir sind ja alle noch nicht so erfahren im Blutabnehmen, daher wurden die Ohren (dort gibts eine schöne Vene zum Blutabnehmen) mit Xylol eingerieben, dies desinfiziert und erweitert die Venen. Doch da kommen dann die Tierschützer ins Spiel. In Deutschland ist Xylol wohl bei Tierversuchen verboten, da es Krebserregend ist oder so, was weiß ich. In Ungarn ist das entweder nicht so, oder die Biochemiker interessiert das einfach nicht, ist ja auch egal. Was ist dem Kaninchen wohl lieber? Kein Xylol am Ohr und vom Studenten fünf mal gestochen werden bis man die olle Vene getroffen hat, oder einmal mit Xylol einreiben und dann dank der erweiterten Venen nur einmal gestochen werden? Was kümmert das Kaninchen Krebs? Es ist ein Versuchskaninchen und wird so oder so nicht eines natürlichen Todes sterben.

Die Überschrift ist überigens ein Zitat von Karl Lagerfeld